Forschungsgeschichte

Die Erforschung der Himmelsscheibe von Nebra

2001

Anhand einer Fotografie des Gesamtfundes wird die Himmelsscheibe aufgrund der Schwerter und Werkzeuge um 16oo v. Chr. datiert. Zeitpunkt der Auffindung, Fundort und Verbleib der Objekte sind unbekannt.

Die Goldapplikationen werden als Bild des Nachthimmels mit den Plejaden, Mond und/oder Sonne, Horizontbögen und als Himmelsschiff gedeutet.

Ein Bild aus der Zeit der Weiterverkaufsversuche.
Ein Bild aus der Zeit der Weiterverkaufsversuche. Die Scheibe ist bereits unsachgemäß gereinigt worden. © LDA.

2002

Die Echtheit des Fundes wird durch Metallanalysen (21OPb-Methode) festgestellt.

Die Mehrphasigkeit der Himmelsscheibe wird erkannt.

Die Winkel der Horizontbögen entsprechen einem möglichen Beobachtungsort im geografischen Bereich Sachsen-Anhalts (beginnend 70 km nördlich des Mittelbergs) und weisen auf Sonnenauf- und -untergänge im Jahreslauf.

Die Authentizität des Fundortes auf dem Mittelberg bei Nebra wird durch Ausgrabungen bestätigt.

Die Himmelsscheibe wird im Rahmen der Sonderausstellung "Die Welt ist eine Scheibe" präsentiert.

Präsentation der Himmelsscheibe in der Sonderausstellung "Die Welt ist eine Scheibe" 2002.
Präsentation der Himmelsscheibe in der Sonderausstellung "Die Welt ist eine Scheibe" 2002. © LDA, Foto: J. Lipták.

2003

Zwei verschiedene Goldsorten sind verwendet worden: eine für die Sonnenbarke, eine andere für Sterne und Randbögen. 

Die Zusammensetzung des Kupfererzes weist auf eine Herkunft aus dem Revier am Mitterberg (Österreich) hin.

Die Idee, dass eine verschlüsselte Schaltregel abgebildet ist, entsteht. Ein möglicher Bezug zum Vorderen Orient wird diskutiert.

Weitere Analysen zeigen: Drei verschiedene Goldsorten sind verwendet worden: eine für die Gestirne, eine für die Horizontbögen, eine für die Barke.

2004 - 2010

Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft »Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Die Funde von Nebra, Sachsen-Anhalt, und ihre Bedeutung für die Bronzezeit Europas«. 

2005

Internationaler Kongress (Kooperation mit der Universität Halle-Wittenberg) »Der Griff nach den Sternen« in Halle (Saale).

Die Birkenrindenreste aus den Schwertgriffen werden mit der 14-C-Methode in die Zeit zwischen 1681–1401 v. Chr. datiert.

 

 

2008

Die Himmelsscheibe wird in der neu eröffneten Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) präsentiert.

2011

Die Herkunft des Goldes (Gestirne und Horizontbögen) aus dem Fluss Carnon in Cornwall (Großbritannien) wird nachgewiesen. Auch das Zinn der Legierung der Scheibe stammt vermutlich aus Cornwall.

Goldnugget aus dem Carnon River in Cornwall (Großbritannien)
Goldnugget aus dem Carnon River in Cornwall (Großbritannien). Das Nugget enthält mehrere schwarze Einschlüsse von Zinnstein. Die Zusammensetzung des Goldes aus diesem Fluss stimmt am besten mit dem Gold der Himmelsscheibe überein. © LDA, Foto: J. Lipták.
3D-Mikroskopaufnahme der Oberfläche eines Nuggets aus dem Carnon River mit typischen Einschlüssen von Zinnsteinkörnern. Beim Schmelzen derartiger Goldnuggets geht ein Teil des Zinns in das Gold über, so wie es auch typisch für das cornische Gold der Himmelsscheibe ist. © LDA, Foto: J. Lipták.

2014

Das Gold der Schwertmanschetten gehört zur selben Sorte wie das Gold der Phase 1 (Sterne und Sonne/Vollmond).

Die Vorder- und Rückseiten der zwei Schwerter des Hortfundes von Nebra © LDA, Foto: Juraj Lipták.

* Diese Zusammenstellung stammt aus der Ausstellung „Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra - Neue Horizonte“ und wurde vom Ausstellungsteam verfasst.

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Bibliographie der Himmelsscheibe

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